Neben dem Programm auf der Hauptbühne im Haus der Berliner Festspiele gab es am Vormittag des letzten Festivaltages wieder den Kiezspaziergang. Improvisierte Begegnungen von den Musikern und den Musikerinnen des Festivals konnten hier in einem anderen Rahmen, in einem kleinen Kreis gehört und gesehen werden. Zu den Spielorten zählten Friseursalons genauso dazu wie eine Kunstgalerie oder die Buchhandlung. Wer sich angemeldet hatte wußte wohin er oder sie gehen sollten.
Um 15 Uhr gab es gleich zwei Konzerte: einmal das GURDJIEFF ENSEMBLE, dass in der Kaiser Wilhelm Gedächnis-Kirche am Breitscheidplatz spielte und was mehr Worldmusik als Jazz war. Das Konzert nannte sich „Zartir“ und es spielte gesammelte armenische Volkslieder auf historischen Instrumenten. Geleitet wurde die Gruppe von Levon Eskenian. Im Haus der Berliner Festspiele in der Kassenhalle spielte SVEN-AKE-JOHANSSON diesmal auch am Schlagzeug und versammelte Musiker der deutschen Jazzszene um sich herum. Er spielte mit Axel Dörner an der Trompete, Pierre Borel an den Saxophonen, Simon Sieger am Klavier und Joel Grip am Kontrabass.
Danach folgte im ersten Stock wieder der „Artist-Talk“ . Diesmal mit Ben LaMar Gay, Gerd Nilssen und Maria Portugal aus Brasilien die inzwischen in Deutschland lebt. Sie sprachen über sich, ihren Werdegang und von wem sie sich haben beeinflussen lassen.
Eröffnet wurde das Konzert von dem Borderlands Trio mit dem Untertitel „Wandersphere“, Kontrabass, Klavier und Schlagzeug.
Das zweite Konzert spielte Ben LaMar Gay mit seinem ungewöhnlichen Ensemble mit Kornett, Gesang, Gitarre, Tuba und Drums.
Danach folgte das einigermaßen große „Gard Nilssen’s Supersonic Orchestra“ deren Musiker sich aus 4 Ländern zusammensetzte, Dänemark, Norwegen, Polen und Schweden. Das Orchester zeichnete sich durch den Focus auf Schlaginstrumente aus und wurde von Sounddesign unterstützt.
Wer immer noch nicht genug Musik bekommen hatte, für den ging es weiter, wie auch an den anderen Tagen, auf der Seitenbühne und in der Kassenhalle.
2023 feiert das Jazzfest 60 Jähriges Jubiläum und wir können gespannt sein ob es wenigstens zu diesem runden Geburtstag wieder mal eine von den ganz großen Jazzmusikern zu hören und zu sehen gibt. Das wäre ja mal was, ich bin schon ganz ausgehungert was das anbelangt.