Der Trommelwirbel ist die „Königsdisziplin“ beim Schlagzeugspiel. Ein Schlagzeugwirbel macht viel her und vermittelt Kraft und Energie. Wohl deswegen kamen und kommen viele Schlagzeugschüler zu mir, mit dem Wunsch, einen Trommelwirbel einzuüben. Das ist natürlich möglich, nur dauert es doch eine Weile. Sagen wir mal, für einen Schlagzeuanfänger der regelmässig übt, 5-10Jahre ? Ich spreche hier natürlich von einem kontrollierten Wirbel. Um einen guten, kontrollierten Tommelwirbel spielen zu können, braucht der Spieler eine gute Schlagzeugtechnik. Erst wenn der Wirbel aus der „Schlagzeugschaltzentrale“, unserer Mitte, heraus gespielt wird, kann er mit Kraft und Energie überzeugen.
Es gibt drei verschiedene Trommel-Wirbel, die jeweils eine etwas andere Technik benötigen. Die Voraussetzung ist allerdings immer die gleiche: Die Technik wird aus der Bauchmitte gespielt, denn sonst kann die feine Bewegung nicht kraftvoll koordiniert werden.
Single Stroke Roll
Der Single-Stroke ist die erste Schlagtechnik, die wir lernen, wenn wir mit dem Schlagzeug, dem „Modern-Drum-Set“, beginnen. Und er ist Grundlage für die anderen zwei Rolls, dem Double-Stroke-Roll und dem Press-Roll. Denn die abwechselnde Bewegung zwischen den Händen, 1x Rechts, 1x Links usw., oder umgekehrt, ist auch in ihnen enthalten.
Single Stroke Roll bedeutet „nur“, dass wir den Single Stroke so schnell spielen, dass der typische Wirbelsound entsteht. Dafür müssen beide Hände fähig sein, mit ein und derselben Technik zu spielen. Um das zu erreichen, beginnen wir den Singlestroke mit geschlossenen Händen zu üben. Erst wenn diese dann gut angeglichen sind und mit Rebound spielen, kommen die Finger dazu, um den Stock bei jedem Schlag noch „anzuschubsen“.
Double Stroke Roll
Im Double Stroke kommt nun zu der Single Stroke-Technik, die auf jeden Fall zuerst beherrscht werden muss, noch die Fingertechnik für den zweiten Schlag der jeweiligen Hand dazu. Beim Doublestroke lässt ja jede Hand den Stock zwei mal hintereinander anschlagen. Damit der zweite Schlag aber im Rhythmus und gleichlaut anschlägt, wird mit den Fingern sozusagen nachgearbeitet, also der zweite Schlag bekommt mit den Fingern noch einen extra „Anstoss“. Das ist schon eine kompliziertere Technik, bewirkt aber, dass der Doublestroke sehr schnell werden kann.
Pressroll oder Buzzroll oder Multiple Playroll
Grundlage für den Buzzroll ist wieder der Single Stroke Roll. Beim Buzzroll, auch Pressroll genannt, wird im Single Stroke geschlagen, aber der Stock wird auf der Schlagzeugfläche „ausgepresst“. Dabei soll er so oft wie möglich „Rebounden“. Die Finger werden dafür weg vom Stock gehalten. Natürlich bis auf Daumen und Zeigefinger, mit denen der Stock ja festgehalten wird. Wird dabei nicht über die gesamte Obermuskulatur gearbeitet, „versauert“ der Buzzroll oder wird unkontrolliert oder zu schlapp. Die Menge an Anschlägen je Stock können Buzzroll, auch mal Multiple Roll oder Multiple Playroll genannt, nicht mehr abgezählt oder festgelegt werden, sondern es wird über das Ohr entschieden, wann der gewünschte BUZZ-Klang entstanden ist. Der Haupt-Rhythmus allerdings muss hierbei genau gespielt werden. Also dauert der Roll eine halbe Note und diese muss ganz genau eingehalten werden. Je nach Stück ist es dann auch noch notwendig, mit der richtigen Hand den Roll zu beenden.
Mit Übung und mit Zeit wissen wir, welche Rolls in welchen Rhythmus passen, damit sich auch der typische Klang entwickeln kann.
Um einen guten Roll zu erlernen, braucht es einen sehr guten Schlagzeuglehrer, der genügend Zeit für die nötige Schlagzeugtechnik aufbringt.
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