Marschtrommeln

Der Roll ermöglicht dem Schlagzeuger Fläche zu erzeugen und damit die Time auszufüllen. Ähnlich wie ein Saxophon oder anderes Melodieinstrument, dass einen Ton halten kann.

Roll ist das englische Wort für Wirbel, Drumroll ist das englische Wort für Schlagzeugwirbel. Es gibt dazu auch schon einen anderen Beitrag auf meinem Blog. https://schlagzeug-berlin.de/der-schlagzeug-trommelwirbel/

Hier in diesem Beitrag möchte ich noch ein paar Besonderheiten der Roll-Technik aufführen.

Ein Roll wird durch das gleichmässige Spielen von sehr dichten und schnellen Schlägen der Stöcke auf beliebige Instrumente des Schlagzeugs, erzeugt. Ein Roll kann auf der Snaredrum, auf einer Tom oder auch auf einem Cymbal gespielt werde. Tony Williams z.B. konnte sogar ganz prima einen Roll zwischen Bassdrum und Standtrommel spielen.

Der Klang und somit auch die Technik der Rolls unterscheiden sich zwischen einem klassischen Roll oder einem Jazzroll. In der Klassik, z.B. auf den Pauken müssen die Schläge extrem gleichmässig gespielt werden, sonst wird der Roll zu unruhig. Im Jazz kann der Roll durchaus etwas offener, unruhiger, gespielt werden und somit eine leichte Auf- und Abbewegung haben.

Zu Grunde allen Rolls liegt der Single Stroke! Jeder Roll baut sich darauf auf. Der Single Stroke muß für einen kontrollierten Roll beherrscht werden. Die einzelnen Schläge des Single Strokes müssen sehr gleichmässig, gerade und ohne gefühlte Artikulation gespielt werden können. Nehmen wir dann den Single Stroke und spielen den Roll darauf aufbauend mit Doubles oder als Pressroll, kommt noch ausreichend Artikulation in den Roll.

Was für eine Technik, was für einen Anschlag ein Roll braucht, hängt auch von dem Instrument ab auf dem er gespielt wird, und, wenn er auf einer Trommel gespielt wird, von der Art des Fells und der Fellspannung. Dafür gibt es folgende Fausregel: Je höher der Ton der Trommel und je fester das Fell gespannt ist, umso schneller sollten die Schläge für den Roll gespielt werden.

Um einen guten Roll zu spielen, spielen auch die Stöcke eine Rolle. Die Köpfe müssen absolut in Ordnung sein und auch die Gewichtung innerhalb des Stocks spielen eine große Rolle.

Während des Spielens eines Rolls, neigen die Muskeln dazu sich zu verspannen. Dem muß entgegen gewirkt werden. Also lieber relaxed „nach hinten in einen schönen Sessel“ denken, als nach vorn in die Stockspitzen.

Einen guten und kontrollierten Roll zu spielen ist eine große Kunst und muß entsprechend lange geübt werden. Es dauert bis die Technik für einen gut gespielten Roll erarbeitet ist.

Eine gute Übung für den Single Stroke und späteren Roll, ist z.B. einen Singlestroke von langsam zu schnell und wieder zurück zum langsamen Tempo zu spielen. Dabei sollen die Schläge von der rechten und der linken Hand gleich klingen und die Stöcke relativ locker gehalten werden. Die Stockspitzen müssen dicht beieinander auf die Trommel schlagen, denn sonst kann kein gleichmässiger Sound erzeugt werden.

Je schneller die Stöcke werden, desto niedriger wird die Amplitude sein müssen, aber die Lautstärke muß erhalten bleiben. Das ist möglich weil mehr Energie von einer schnelleren Bewegung auf dei Stöcke übertragen werden kann.

Zu guter letzt braucht es Geduld und Muße.

Technik des Schlagzeugroll
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