In 7th Death of Maria Callas geht es natürlich um diese aussergewöhnlich Sängerin, die im Laufe ihrer Karriere oft sterben mußte. Marina Abramovic, selbst eine aussergewöhnliche Frau und Künstlerin, ist seit ihrer Jugend von Maria Callas fasziniert und für diese ihre aussergewöhnliche Oper inszeniert.
Bei beiden Frauen ist die Kunst, die Öffentlichkeit und das Privatleben untrennbar miteinander verwoben und Marina Abramovic verarbeitet auch die für sie daraus resultierenden seelischen Schmerzen.
In 7 Death of Maria Callas dekonstruiert die Künslerin die Oper und fügt sie zusammen mit Elementen ihrer Performance-Kunst-als Hommage an eine der größten Opernsängerinnen unserer Zeit und als Hommage an ein Leben für ihre Kunst, die eine Trennung zwischen Privatleben und Profession nicht ermöglicht hat.
Die Künslerin stellt sieben Partien der Callas auf dar, wobei sie versucht den Kern der jeweiligen Oper zu enthüllen und die spezielle Art des Sterbens hervorzuheben.
Mit 7 Videos stellt sie zusammen mit Willem Dafoe, einem bekannten US-amerikanischen Schauspieler, die unterschiedlichen Opern-Tode der Maria Callas dar. Im wirklichen Leben ist sie,so die Künslerin Abramovic, letztendlich an gebrochenem Herzen gestorben . Und dies wurde ihr durch ihre große Liebe Aristoteles Onassis beigefügt.
Für diese Oper wurden die bekannten Arien von Carmen, Floria Tosca, Desdemona, Lucia Ashton, Norma, Cio-Cio-San und Violetta Valery, ergänzt durch Neukompositionen des jungen serbischen Komponisten Marko Nikodjevic. Die musikalische Leitung hat dabei Yoel Gamzo. Das Orchester der Deutschen Oper Berlin spielt die Musik.
Die Oper dauert ca. 1,5 Stunden und überzeugt durch grandiose Bilder, Darsteller, das Timing und die dazugehörige Dramarturgie. Die Aufgabe der Dramaturgie hatte Bededikt Stampfli.
Marina Abramovic ist im damaligen Jugoslawien geboren und hat die internationale Kunstszene und vor allem die Performance-Kunst, seit den 70er Jahren geprägt. Ihre Werke wurden unter anderem aufgeführt im Centre Pompidou in Paris, der neuen Nationalgalerie Berlin, dem Museum of Modern Art New York, dem Guggenheim Museum und auf der Documenta.
An ihrer Oper wirkte auch Petter Sklavan als Autor mit. Filmregie hatte Nabil Elderkin und für die Video-Intermezzo kümmerte sich Marco Brambilla. Kostüme und Konzeption des Bühnenbilds sind Riccardo Tisci und Anna Schöttl zuzurechnen.
Ich war sehr angetan von der Umsetzung dieser Oper und kann sie weiter empfehlen. Ich hoffe, dass sie noch oft gezeigt wird denn sie ist etwas ganz besonderes und durch die hochkarätige künstlerische Arbeit und Ausführung war sie für mich eine Bereicherung. Auch fand ich, dass diese Oper unabhängig von Maria Callas und Marina Abramovic, Leben, Tod und Liebe so darstellt, dass eigene Empfindungen darin Platz finden.
Wie gut, dass wir die Deutsche Oper in Berlin haben, die immer wieder mit dem ausgewählten Programm überzeugt.
Die Berliner Premiere ist am 8. April, weitere Vorstellungen gibt es am 10. April um 15 und 19 Uhr.