Cosi fan tutte ist ein Drama Giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Geschrieben wurde es 1790 und das Libretto ist von Lorenzo Da Ponte.
Die Aufführung an der Komischen Oper in Berlin 2023 ist in Kooperation mit dem Opernhaus Zürich entstanden. Für die Inszenierung, das Bühnenbild und die Kostüme ist Kirill Serebrennikov verantwortlich. Er ist eigentlich ein studierter Physiker doch während des Studiums nahm er autodidaktisch seine Arbeit als Theater-, Opern-, Film-, und Fernsehregisseur sowie Kostümbildner, auf. Die ersten Erfolge in Deutschland feierte er an der Staatsoper Stuttgart (Salome) und an der Komischen Oper Berlin (Il barbiere di Siviglia). Es folgten Produktionen bei den Wiener Festwochen (Lulu), an der Oper Zürich (Così fan tutte), an der Hamburgischen Staatsoper (Nabucco) und jüngst an der Wiener Staatsoper (Parsifal). Neben der Oper inszeniert er auch Schauspiel und Ballett (Nureyew am Moskauer Bolschoi Theater)und ist als Filmregisseur tätig. Darüber hinaus ist er künstlerischer Leiter des Gogol-Zentrums und Künstlerischer Direktor des Studio Seven, eines Kollektivs junger Künstler. Die Nase ist sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper… Wenn ich das so lese würde ich denken, dass eine tolle Operninszenierung auf mich wartet. Leider hat es mir nicht so gut gefallen. Das ist allerdings meine persönliche Meinung und rührt sicher auch daher, dass ich Musikerin bin und Mozartfan. Das heißt in erster Linie möchte ich die Musik geniessen. Wenn die Inszenierung die Musik verdrängt kann es mir nicht sonderlich gefallen. Soll die Musik Mozarts für einen „TheaterClip“ herhalten, kann es mich nicht begeistern. Zu viel „Gedöns“, zu viel Interpretation, zu viel Klamauk für meinen Geschmack.
Auf zwei Ebenen spielte sich das Geschehen um Fiordiligi und Dorabella mit ihren geliebten Männern Guglielmo und Ferrando. Zuerst werden die Ebenen als Fitnesscenter dargestellt und bespielt.
Dann wechseln die Ebenen zu allem möglichen. Z.B. zur Verabschiedung der Liebenden,
über einen Teppichladen mit den als Scheich verkleideten Männer der Frauen, die dann in einer anderen Szene die Frauen auf ihre Treue testen.
dann folgt die Blutszene wo die Verführer den eigenen Tod vorspielen aber letztendlich von Despina, die in die Verschwörung eingeweiht ist, wieder durch einen angeblichen Zauber zum Leben erweckt werden.
Langsam werden die Frauen dann früher oder später schwach….
Das schlechte Gewissen bringt Fiordiligi an den Rand ihrer Kraft zu leben.
Das klingt erstmal nicht so kompliziert, allerdings wurde zusätzlich noch mit Videountermalung gearbeitet welche an die Arbeit von der serbischen Künstlerin Marina Abramovic erinnerte.
Spätestens bei den musikalischen Höhepunkten konnte dieses „Sammelsurium“ an Spielorten und Kostümen, die Musik nicht mehr bedienen.
Auch wenn das Kernthema der Oper “ Die Versuchung“ definitiv gut zu erkennen war, wollte ich die Musik geniessen, habe ich am besten meine Augen geschlossen. Eigentlich nicht der Sinn von Opern-Inszenierungen.
Vielleicht sind diese übermässigen visuellen Reize auch für die jetztige schnelle Zeit von Nöten ? Soll hier das junge Publikum angesprochen werden ?
Aber wie immer, überzeugt Euch selbst denn dies ist nur mein Eindruck. Premiere ist am 11. März 2023 und die letzte Vorstellung dieser Spielzeit ist am 18. Mai.