Am Donnerstag Abend begann das Berliner Jazzfest 2017 im Haus der Berliner Festspiele. Wie ich schon berichtet hatte, gibt es in diesem Jahr einen „Artist in Residence“ und dieser ist der Schlagzeuger, Komponist und Perkussionist, Tyshawn Sorey. Er eröffnete mit seinem Trio das Abendkonzert. Mit dabei waren Cory Smythe am Flügel und Chris Tordini am Kontrabass.
Das Equipment des Schlagzeugers war riesig. Er hatte sich ein Drumset mit vielen Cymbals und einem großen Gong aufstellen lassen, dazu eine Orgel, ein Vibraphon, dass nicht zu sehen aber zu hören war und noch einen größeren Gong als das am Schlagzeug, das hinter und seitlich neben den anderen Instrumenten stand.
Als Musik war „experimenteller Jazz“ zu hören. Der Pianist und Bassist hatten zwar Noten, die auch regelmäßig umgeblättert wurden, aber letztendlich war die Musik zwischen den Anhaltspunkten frei Improvisiert. Tyshawn lief dann auch zig mal um und zwischen den Instrumenten hin und her.
Es gab keine richtige Pause zwischen den Stücken sondern die Musiker haben gleitende Übergänge geschaffen. Zu Beginn spielte der Pianist eine sich ständig wiederholende Phrase, danach kam der Bassist auf die Bühne und begann zu spielen, dann der Schlagzeuger. Ich würde mal sagen, dass die Band alle musikalischen Register während des Konzerts gezogen hat. Obwohl die Musik wirklich gut gespielt war, freute sich das Publikum über ein klingelndes Handy genau zwischen zwei Stücken. Es war ein schönes altes Telefonklingeln, dass das Publikum hörbar erheiterte. Insgesamt ein gutes Konzert, allerdings weiß ich nicht ob es unbedingt der beste Einstieg in das Jazzfest war.
Das zweite Konzert an dem Abend wurde dann von der NDR BigBand gespielt.
Die Leitung hatte der bekannte norwegische Saxophonist, Komponist, Arrangeur und Dirigent Geir Lysne. Die Kompositionen des heutigen Abends hat er extra dafür geschrieben und sie wurden an dem Abend uraufgeführt. Die Musik spiegelt die Betrachtung dessen wieder, was Norwegen im musikalischen Zusammenhang des Jazz, geleistet hat.