MMM-Musik-Mensch-Maschine

2024 wurde eine Produktion gespielt in der stets um frischen Wind bemühten Deutschen Oper in Berlin. In Zeroth Law dreht es sich um die Begegnung zwischen Mensch und Maschine. Es trifft menschliche gespielte oder gesungene Musik auf Maschinenmusik. Dabei steht die Frage im Raum was passiert wenn ein Roboterorchester mit einem Kammerchor live zusammen auf der Bühne steht und versucht miteinander zu musizieren.

Nichts realistisches hätte mich dazu bringen können diese Veranstaltung zu besuchen. Mein ganzes Inneres hätte sich dagegen gesträubt, denn ich halte dies für eine, im wahrsten Sinne des Wortes, sinnlose Geschichte. Es bringt nichts, Mensch und Maschine haben nichts, absolut nichts gemeinsam und darum lässt es sich auch nicht gemeinsam musizieren. Es kann keine emotionale Verbindung entstehen und darum ist es Sinnlos. Und das ist nur meine persönliche Meinung und Erfahrung. Es gilt für mich. Ich hatte einmal die Idee als Schlagzeugerin mit einem DJ gemeinsam Musik zu machen. Der DJ war wirklich gut und hatte wunderschöne digitale Sounds und auch hervorragende Technik über die er mit mir kommunizieren konnte. Aber es kam nichts bei mir an außer vergebene Liebesmüh. Es hat für mich nicht nur nicht funktioniert, sondern ich habe für mich erkannt, dass das Digitale niemals Teil meiner gelebten Seelenwelt werden wird.

Maschinen können inzwischen viel und sie werden mit der Zeit exponentiell immer mehr „können“. In dem Bezug auf die Erzeugung von weltlicher Musik wahrscheinlich auch, dass sie von einem spielenden Menschen nicht mehr zu unterscheiden sind und sich dann die Frage stellt : was wird „billiger“ sein : Unterhaltungsmusik von Hand oder von der Maschine?

Beim miteinander musizieren stellen sich andere Fragen. Maschinen werden niemals Emotionen haben. Menschen haben nicht nur Sinne die zusammenspielen, um den Ton zu erzeugen, sondern Menschen besitzen auch eine Aura die sich aus dem was wir sind ergibt. Und die gibt es so viele wie Sterne am Himmel. Im Bezug auf die Musikerzeugung ist jeder Mensch ein Unikat. Im Gegensatz zu Maschinen die das niemals erreichen werden egal was sich da manche Menschen im Silikon Valley vorstellen, oder unbegreiflicher Weise sogar wünschen.

Zeroth Law spielt in einer Zeit in der das nullte Gesetz herrscht. Isaac Asimov dachte schon als junger Schriftsteller daran, dass wir Menschen irgendwann einmal sämtliche Entscheidungsprozesse an die Künstliche Intelligenz abgegeben haben werden. Und das von Ihm erdachte nullte Gesetz dazu, lautet, dass Roboter das Wohl der Menschheit über das des Individuums zu stellen haben. Ein interessanter Gedanke, den es lohnt zu diskutieren. Aber was Musik oder ein Opernhaus damit zu tun hat, kann ich nicht erkennen.

Bei Zeroth Law soll es sich um ein moralphilosophisches Problem handeln, das paradigmatisch für die Frage nach dem Verhältnis zwischen Künstlicher Intelligenz und Gesellschaft steht. Dazu werden akustische Musikmaschinen live vom Computer aus gesteuert, nämlich das Roboterorchester der „Logos Foundation“ das aus ferngesteuerter Orgel, Blasinstrumenten , Glockenspiel und obskuren Eigenkreationen wie z. B. eine Feder die metallisch-perkussive Klänge hervorbringt, besteht. Das Roboterorchester traf dann auch auf den RIAS Kammer-Chor in der Tischlerei. In der Zeitung der Deutschen Oper wurde dann genau das beschrieben, was hatte mich dazu getrieben, sich einmal in diese Kombination zu verlieren: Ist es Möglich das Menschen mit Maschinen zusammen musizieren?

Wenn das einzige Ziel war einen künstlerischen Akzent in Bezug auf Anregung zu schaffen, indem die Zuhörer über das Verhältnis Mensch zu Maschine nachdenken ist es natürlich eine Möglichkeit. Aber ein musikalischer Genuss ? auf keinen Fall, das wird es niemals sein…

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