In Berlin, am Freitagmorgen, den 20. März 2015, gab es eine Teil-Sonnenfinsternis. Der Mond hat sich vor die Sonne geschoben und sie fast vollständig verdeckt, aber eben nur fast. Vielleicht war das der Grund, warum es relativ wenige interessierte. Zumindest in Berlin-Mitte, zwischen Brandenburger Tor und Reichstag, gab es kaum jemanden, der in den Himmel schaute.
Dabei ist auch eine Teil-Sonnenfinsternis ein Riesen-Spektakel, das allerdings ohne Spezialbrille, oder 3x gefaltete Überlebensfolie, kaum zu erkennen ist.
Auf dem Pariser Platz habe ich zuerst einen plötzlichen geringeren Lichteinfall bemerkt. Das war unheimlich und aufregend zugleich.
Daraufhin kühlte sich die Temperatur merklich ab. Und erst als der Mond sich vor der Sonne vollständig verzogen hatte, kam die Wärme zurück. Das ganze dauerte ca. 1 Stunde und die Sonne war beim Höhepunkt der Sonnenfinsternis doch mindestens zu 80% verdeckt.
Für mich war es ein besonderes Ereignis und ich habe nicht verstanden, warum gerade zu dieser Zeit und an diesem Tag eine Demonstration zum „Equal Pay Day“ auf dem Pariser Platz stattgefunden hat.
Ich hätte ein Fest zu Ehren der Sonne erwartet. Denn es war auf jeden Fall spürbar, dass wir ihr mit unserem Leben ausgeliefert sind.