Richard Williams ist britischer Journalist und hat Bücher über Miles Davis und Bob Dylan geschrieben, war für Zeitschriften wie den Melody Maker, Time Out, Guardian und Times tätig. Für den Hörfunk produzierte er Beiträge für „Jazz Club“ und „Jazz in Britain“. Zudem war er auch A&R-Manager für Island Records. Jetzt gestaltete er das Jazzfest 2015 in Berlin und wird diese Arbeit auch noch die nächsten zwei Jahre tun. Es ist das erste Mal, dass er ein Jazzfestival organsiert. Das er für 3 Jahre für Island Records tätig war, ist mittlerweile eine lange Zeit her (in den 70ern) und eigentlich seine einzige Erfahrung im Musikbusiness. Bis zu seinem Engagement für das Berliner Jazzfest war er dann 20 Jahre Sportjournalist. Dass das Jazzfest dann trotzdem ein Erfolg wurde, liegt natürlich zum einen daran, dass es das einzige Musikfest in dieser Richtung ist, aber zum anderen auch daran weil er Musik liebt und sich voller Enthusiasmus in seine neue Aufgabe gestürzt hat. In einem Interview sagt er über seine Auswahl der Musiker: „Ich wollte mit dem Programm einfach nur nach vorne schauen. Die Tradition dieser Musik ist in den Musikern selbst, dafür braucht man nicht ständig zurückzuschauen.“ Schade, dass er heutigen, an den Swing angelehnten Jazz als zurückschauen hält. In meinen Augen gibt es so etwas nicht und leider gibt es in Berlin keine andere Möglichkeit als für das Jazzfest wirklich mal Jazz, wie er in Amerika gespielt wird, zu hören. Schauen, oder besser hören wir mal, ob es im nächsten Jahr nicht doch wieder mehr Jazzrhythmus und Standardformen gibt.