Die Einschränkungen durch das neue Sars-Virus Covid19 auf unser Kuturgeschehen sind weitreichend. Kunst, Kultur, Theater und Musik sind zwischenmenschliche kulturelle Notwendigkeiten, die wir als selbstverständlich vorhanden wahrgenommen haben. Vor allem brauchen wir Menschen dabei den persönlichen Kontakt, die direkte Übertragung.
Doch die Natur aus der wir erschaffen wurden, zeigt uns deutlich, dass sie uns jederzeit auch wieder abschaffen kann, und damit wird auch unser Kulturbetrieb erlöschen. Soweit ist es zum Glück noch nicht, aber es ist doch ganz erstaunlich was dieses winzig kleine Virus, vollständig genannt SARS-CoV-2, alles bewirken kann.
Noch vor kurzem sind wir Menschen in unserer rastlosen Art von einem Ort zum nächsten gegangen, gelaufen, gefahren, geflogen oder haben mit städteähnlichen Schiffen Wasser so in Bewegung gebracht, dass es manche Städte an Land bedrohte.
Alles vorbei! Die Flugzeuge stehen still, auf ein Kreuzfahrschiff mag sich niemand mehr begeben und auch zu Konzerten und Strassenfesten pilgern wir nicht mehr.
Wer oder was gehört eigentlich zum sogenannten Kulturbetrieb und was ist davon wichtig und unverzichtbar und was gab es bisher in Hülle und Fülle aber ist vielleicht sogar überflüssig.
Ich denke bei dem Überbegriff Kulturbetrieb natürlich als erstes an Musik, dann an Bildende Kunst, dann an Fotografie, an Tanz und Theater.
Wie sind die Kulturbereiche von dem neuen Virus beeinträchtigt?
Die Musik trifft es hart. Eine Kunst die Menschen zusammenbringt. Natürlich geht noch Musik hören und sogar Musik, zumindest allein, üben, aber Musik lebt von der menschlichen Energie. Und das findet am Allerbesten durch direkte Übertragung, also Live statt. Kein Konzert mehr in der Philharmonie, kein Rockkonzert in der Spelunke nebenan, keine Hausmusik usw..
Die Malerei hat es da schon einfacher. Ein Bild hängt an der Wand und kann von einer einzelnen Person angeschaut, der Ausdruck oder Eindruck aufgesogen werden, ohne dass es weiterer Menschen bedarf. Und ein Gemälde kann auch ohne Beisein eines zweiten Künstlers hergestellt werden, nur kann es natürlich in der jetzigen Zeit nicht im Museum mit dem normalen Betrieb betrachtet werden.
Die Fotografie hat es da doch erheblich leichter. Ist es doch eine Kunst die sich im Zusammenhang mit der Digitalisierung sehr viel weiter entwickelt hat. Die Bildgestaltung ist eine andere als bei der Malerei und ein Foto wird fast immer digital hergestellt und ist somit auf digitalen Medien wie z.B. einem Laptop oder dem Handy, praktisch zu Haus.
Tanz und Theater trifft die „Viruskrise“ am schlimmsten. Auch wenn es auch hier versuche gibt, per Internetübertragung den Kontakt zum Publikum nicht zu verlieren. Doch lebt das Theater wie auch die Musik mit echtem Publikum erst richtig auf. Ohne Publikum ist es eher ein Film, eine Videodarstellung. Das sind übrigens die Gewinner, denke ich, die Filme und Videos. Wir können nicht rausgehen, aber wir haben in unserem Computer die ganze Welt im Videoformat und das wird jetzt exzessiv genutzt. Und natürlich gibt es da noch das Fernsehen.
Und dann ist da noch das Tanzen. Ein Tänzer oder eine Tänzerin können über die Videodarstellung ihren Tanz zeigen. Große Choreographien allerdings können nicht geprobt werden und sich auch nicht zeigen. Und dann haben wir noch die öffentlichen Tanzveranstaltungen, Paartanzveranstaltungen wie die Milonga im Tango oder das Salsatanzen. Sie können nun komplett nicht mehr stattfinden und werden wohl traurigerweise am längsten aus unserem Leben verbannt sein.
Bildmaterial zu diesem Beitrag Jens Knappe/360-Berlin