Rhythmus im Blut

Rhythmus im Blut und Temperament in den Beinen, so lässt sich Kuba gut beschreiben. Wer gehen kann, der kann auch tanzen besagt ein kubanisches Sprichwort. Rumba, Mambo, Son und Cha-Cha-Cha sind inzwischen weltweit gespielte und getanzte Rhythmen. Die Rhythmen haben ihren Ursprung auf der kubanischen Insel und schon in der Schule lernen die Kinder die bakanntesten Tänze und ihre Musik. In die Musik fließt auch ein nicht geringer Anteil europäischer und afrikanischer Musik und Rhythmen mit ein. Die spanischen Eroberer trugen ihre orientalisch angehauchte Musik bei und die aus Afrika verschleppten Menschen, ihre hochentwickelten Rhythmen.

Zu jeder traditionellen Musik gehören die dazu gehörigen Tänze. So ist die Rumba der Tanz der Liebe. Sie ist eine Haltung, ein Zustand der Seele, eine Atmosphäre. Im kubanischen Spanisch heißt tanzen rumbiar und bedeutet soviel wie einen Tanzabend ausrichten. Der Tanz benötigt die körperliche Nähe der Tänzer und es wird im Wechsel zwischen langsamen und dann wieder dynamischeren Bewegungen getanzt. Die Rumba wird mit Clave gespielt und besonders die Synkope auf der 4+ lässt die Musik vorantreiben.

Der Begriff Mambo bedeutet Stimme des Herzens und ist eine Mischung aus Jazz, traditionellen kubanischen Musikstilen und lateinamerikanischen Musikelementen. Der Mambo steht für ein Spiel mit der provokation des Verbotenem. Die Frau tanzt als Gefangene, versinnbildlicht durch ein Korsett, aber kann sich durch freizügige Beinarbeit trotzdem ausdrucksstark bewegen. Der Mann hat hingegen große Freiheiten und zusammen ergeben Mann und Frau zwar ein traditionelles, aber doch, oder vielleicht gerade deswegen, sinnliches Paar. Bekannt gemacht wurde der Mambo auch durch den Skandalfilm: Und Gott erschuf die Frau mit Brigitte Bardot.

Der Cha-Cha-Cha entstammt einer Kreation des kubanischen Geigers Enrique Jorrin. Im Jahr 1954 entwickelte er diesen Tanz speziell für die Tänzer aus den Stilen Danzon und Mambo. Er wollte den Tänzern mehr Tanzraum und mehr Möglichkeit der Improvisation geben. Während in den stark syncopierten, https://schlagzeug-berlin.de/syncopation-ted-reed/ Musikstilen die Tänzer von diesen Syncopen getrieben werden, konnten sie sich nun auf dem Teil des „Cha-Cha-Cha“, der stabile Teil in der Musik, verwirklichen und mehr akrobatische Tanzelemente hinzufügen. Der Cha-Cha-Cha kann dynamischer, verrückter und unbekümmerter getanzt werden, mit mehr Hüftschüngen und Körperbewegungen. Der Name imitiert lautmalerisch das Reiben der Schritte auf dem Tanzboden und bezieht sich ausserdem auf eine Pflanze deren Samenkörner zur Herstellung der Rassel benutzt wird, die für den besonderen Rhythmus und Klang des Cha-Cha-Cha unentbehrlich ist.

Salsa ist hier nicht der weltweit bekannte und getanzte neue Stil, der wurde wohl ziemlich eindeutig in New York entwickelt (dazu ein anderer Blogbeitrag) , sondern hier verbirgt sich ein kubanischer Rundtanz, bei dem das Paar vollkommene Improvisationsfreiheit hat. Der Name bedeutet im deutschen soviel wie „Sauce“ . Nichts desto trotz hat der Kubaner und Produzent Izzy Sanabria den Namen „Salsa“ erfunden und dieses Wort wurde bald so populär, dass es während eines Solo der Tänzer für besonders experimentierfreudige Elemente von den Zuschauern hinein gerufen wurde, und auch um die Tänzer anzufeuern.

Ein besonders sinnlicher kubanischer Tanz, der auf keinen Fall hier fehlen darf, ist der Merengue. Er ist in der ganzen Karibik beliebt. Merengue wird mit einem einseitigen Hüftschwung betont und im 2/4-Takt getanzt. Die Tanzhaltung ist meistens eng und körperbetont. Der Rhythmus ist relativ einfach und leicht zu verstehen und zu tanzen und ist wohl auch deshalb so populär.

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