Berliner Flughafen Tegel – Berlin-Bangkok

Ach war das schön als ich das erste Mal in meinem Leben geflogen bin, von Berlin nach Bangkok. Lang ist’s her so ungefähr 40 Jahre. Seitdem hat sich so unglaublich viel verändert, dass es kaum zu glauben ist…. Der schöne Berliner Tegel-Flughafen ist inzwischen geschlossen und der neue Flughafen, kurz genannt BER, nach unzähligen Jahren der Verlängerung für den Aufbau, in Betrieb. Aber nicht nur, dass es auf den Flughäfen nun zugeht wie früher am Bahnsteig, hat sich leider auch die Umwelzerstörung in den von mir damals bereisten Ländern in unbeschreiblicher Art und Weise potenziert. Kriege und Industrien, Kapitalismus, Materialismus hat der Umwelt keine Pause gelassen. Wer die Länder nicht auch aus Reisen zu meiner Zeit kennt, kann das nicht wissen, …es war friedlich und die Menschen freundlich. Die meisten Frauen trugen trugen Saris statt Kleider und die Männer Tücher statt Schlips und Kragen.

Meinen ersten Flug hatte ich mit der russischen Airline Aeroflot und ich hatte noch nichtmal das Abitur fertig. Es war alles so aufregend, diese ruhige Stimmung am Flughafen Tegel….nur Businessleute und hier und da mal ein Globetrotter so wie ich es war. Es war ruhig und still in der Abfertigungshalle und alles lief natürlich reibungslos. Sehr freundliche Mitarbeiter und ich fühlte mich einfach nur gut und war voller Vorfreude auf den Flug, auf die Reise und auf das was ich alles zu sehen und zu erleben bekomme. Zwischenstopp war in Moskau und die Flughafenhalle war leer ! Kaum ein Mensch in den riesigen Hallen. Für mich vom Lande aber spürte ich hier doch die Großstadt. Auf dem Flug gab es ein Raucherabteil, zum Glück unvorstellbar heutzutage. Aber es war auch eine Art „Loungplatz“, ein richtig großer Bereich wo gestanden wurde und es Getränke gab so viel wir wollten. Alle Abenteuerreisenden kamen mal vorbei auf ein schwätzchen, herrlich.

Angekommen in Bangkog war ich eingenommen von der Stadt und besuchte die Tempel und Märkte. Es war damals schon eine große anstrengende zum Teil schmutzige Stadt. Aber nichts im Vergleich mit nur 40 Jahren später….. Auf der Insel Koh Samui war ich eine längere Zeit. Es gab nur hier und da Hütten und im Inneren der Insel gab es intakten Urwald…..Vorbei, aus ….es kamen die Touristen, es kam das Geld, es kam ein Flugplatz und was ich im Fernsehen schon vor 20 Jahren gesehen habe was von der schönen Insel übrig war, war nur noch zum heulen….inzwischen hat sich der Tourismus auf die umliegenden Inseln ausgebreitet usw….

Ich besuchte den Norden Thailands, die Gegend um Chiang Mai ….es gab so gut wie keine Europäer..ein paar Backpackers so wie ich …..heute, nur 40 Jahre später ist es ein Moloch geworden, Smog mit Smog, Elend mit Reichtum wechseln sich ab und diese damals wunderschöne Bergregion ist bevölkert von Langnasen die ihre Rentenzeit lieber hier verbingen als in Europa aus den unterschiedlichsten Gründen.

Danach fuhr ich mit dem Nachtzug in den Süden und bis nach Penang in Malaysia. Obwohl es schon eine größere Stadt gab, George-Town, gab es dort noch wunderschönen Urwald auf der Insel und ich erinnere mich an diese Feuchtigkeit und den auf die Blätter des Dschugles prassenden Regen. Die Natur herrschte immer noch vor. Heute hat sich der Mensch dort so ausgebreitet, dass es wieder zum heulen ist wenn ich daran denke für was für Strassen und betonklätzen diese grandiose Natur weichen mußte…

Zurück in Bangkok ging es in das damalige Burma, das war sehr aufregend denn die damalige Regierung war eine Militärdiktatur. Ich mußte meinen Geldverbrauch auf einem Zettel festhalten und hier und da wurde geprüft bei der Ausreise denn viele Backpackers füllten sich die Reisekasse mit dem Verkauf von Whiskey, ich glaube Johnny Walker war besonders gefragt. Wie abenteuerlich das alles war und wie schön das Land und nett die Menschen. Ich schloß mich mit anderen Backpackern zusammen und wir fuhren mit einem großen klapprigen Jeep zu den 1000Tempeln. Wahnsinnig schön und wir waren die Einzigen Besucher dort! Geschlafen haben wir unterwegs in einer einfachen Hütte, auf dem Fußboden mit einer Matte und einer Decke. Komfort hatten wir nicht aber es hat uns nichts gefehlt.

Von Burma aus flog ich weiter nach Bangladesch. Auch hier gilt: in so kurzer Zeit ein Land so zu zerstören, das kann nur der Mensch. …..einfach nur zum Nachtrauern…auf meiner Reise in Bangladesch gab es noch nicht diese ausbeuterische Textilindustrie damit wir hier für 10 Mark ein T-Shirt kaufen konnten, es gab in Dhaka kein Auto und keine Motorjacht, keine Hochhäuser, dafür aber Flussdelfine und Grün soweit das Auge sehen konnte. Große Schiffe wurden wie Galeeren mit Paddeln fortbewegt und ich sah Karren mit Rädern nur aus Holz.

Mit dem Flugzeug ging es in das ehemalige Bombay auf das ich mich schon allein wegen der indischen Filme die ich als Kind gesehen habe, gespannt war. Und es war schon echt Krass dort, alles war unbeschreiblich Krass. Eine merkwürdige Mischung zwischen Hochkultur und absoluter Armut….

Dann ging meine 3 monatige Asienreise zu Ende. Es war ein total gelungenes Abenteuer und ich bin so froh, dass ich die Reise unternommen habe. Glücklich und voll mit Eindrücken landete ich in Berlin-Tegel. Da war es wieder still und ruhig und der Flughafen wirkte wieder wie eine Wellnessoase…ja, doch, früher war nicht alles besser, aber eine so schöne und abenteuerliche Reise wird es leider nicht mehr geben ….

und auch von Tegel wird niemand mehr abheben …

Berliner Flughafen Tegel – Berlin-Bangkok
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