Das Erste Drumfestival in Berlin wurde von der Werkstatt der Kulturen organisiert und dauerte drei Tage. Vom 16. bis 18. Januar bespielten viele gute Rhythmiker die Räume der Werkstatt der Kulturen in Kreuzberg nahe des Hermannplatzes. Am Samstagabend gab es gleich zu Anfang ein sehr schönes Marimba-Solo-Konzert der Japanerin Taiko Saito.
Taiko Saito studierte erst in Tokio Musik, um dann in Berlin an der UDK mit David Friedmann Jazz zu studieren.
Nach 6 jähriger Pause war es ihr erstes Solo-Konzert und die Zuschauer konnten sich an dieser wunderbaren Musikerin und dem schönen Klang der Marimba erfreuen. Etwas ganz besonderes war ein Stück, gespielt mit 6 Mallets. Obwohl ich schon sehr viele Marimbasoli, gespielt von erstklassigen Perkussionisten während meines Studiums an der University of North Texas, gehört und gesehen habe, ist mir ein Marimbasolo mit 6 Mallets noch nicht unter die Augen und Ohren gekommen.
Darauf folgte gleich noch ein Solist, der Drummer Diego Pinera aus Uruguay.
Er hat nach seinem Studium in Havanna an der Hochschule in Leipzig studiert, um dann in den USA an der Privaten Musikschule in Berklee seine Technik zu verfeinern. Diego arbeitet jetzt in Berlin als freier Musiker und spielt oft Jazz im Quartett oder Trio. Seine neueste Jazz-Trio-CD hat er gerade in New York aufgenommen.
Für alle Schlagzeuger ist sein Solo-Konzert ein „must have heard“ und für alle anderen eine rhythmische Erfahrung, die garantiert nicht so schnell vergessen wird.
Der dritte Musiker, David Kukhermann aus Deutschland, spielte die „Hang“. Das Instrument besteht aus zwei miteinander verklebten Halbkugelsegmenten aus gasnitriertem Stahlblech, wo auf der oberen Fläche, ähnlich wie bei der Steeldrum, Klangfelder mit Hämmern ins Blech eingearbeitet wurden.
Auch er begann sein Konzert als Solist und spielte das Instrument einfühlsam und facettenreich. Anschliessend wurde er durch die Perkussionistin Naghmeh Farahmand aus dem Iran unterstützt. Zusammen zauberten sie eine breite Klangkulisse, deren schöne Farben gern gehört wurden.
Zum Abschluss des Abends spielte die westafrikanische Band Nago Koité und Saf Sap aus dem Senegal. Nachdem die ersten Konzerte zum Zuhören gedacht waren, brachten jetzt die Trommler und Tänzer die Zuschauer dazu, aufzustehen und mitzumachen.