Am Samstagabend gab es mit der WDR-Bigband, geleitet von Bob Mintzer, dem Special Guest der Bigband Jazzmeia Horn und mit Jason Moran zwei weitere exclusive Jazzkonzerte auf dem diesjährigen Berliner Jazzfest zu sehen und zu hören.
Den Abend auf der großen Bühne eröffnet hat die WDR-Bigband, die sich an dem Abend mit der wunderschönen Sängerin Jazzmeia Horn und ihrer glasklaren Stimme geschmückt hat.
Die Bigband untzer der Leitung von dem bekannten Saxophonisten Bob Mintzer, der auch die Stücke arrangiert hat, spielte einige Jazzklassiker in schönem typischen Bigbandstil und brachte den Saal zum Swingen. Es hat sehr viel Spaß gemacht der Sängerin zuzusehen und ihr und der Band zuzuhören. Die Sängerin zeigte dann nochmal beim letzten Stück nachdrücklich, dass sie auch den Scatgesang in Perfektion beherrschte.
Bevor nun Jason Moran sein Konzert beginnen konnte, stimmten einige deutsche Jazzmusiker auf die Musik des Amerikansichen Jazz ein. Das bedeutete, dass das Bläserensemble alla New Orleans Strassenmusik spielte und der in Berlin bekannte Schlagzeuger Lillinger ordentliche Jazzrolls dabei spielen durfte. Was genau der Hintergrund war für diese kurze Einlage ist nicht genau erkennbar gewesen, aber es war dann doch deutlich, dass wir hier in Berlin nicht im New Orleans Jazz zu Hause sind. Es fehlte ein wenig der Spaß und die Lockerheit, die Lust macht auf Tanz und Bewegung, was diese Musik, und ja eigentlich Musik allgemein, bewirken soll. Es war aber natürlich proffessionell gespielt und es hat mir trotzdem Spaß gemacht diese Berliner Truppe New Orleans Jazz, spielen zu hören.
Angeschlossen an dieses Konzert hat sich auf der großen Bühne im Haus der Berliner Festspiele dder großartige Jason Moran mit seiner Band.
In diesem Jahr war er mit dem Projekt Jason Moran-The Harlem Hellfighters in Berlin. Das Audio-Visuelle Projekt ist entstanden, natürlich mit Jason Moran, und den Filmemachern John Akomfrah und Bradford Young. Das sah in der Umsetzung so aus, dass sich Jason Moran, gekleidet in einen grünen langen Mantel, mit dem Rücken zum Publikum, an dem in der Mitte stehenden Flügel gespielt hat. Dieser wurde im übrigen nochmal extra vorher gestimmt. Ob das A eine höhere oder tiefere Grundstimmung haben sollte oder ob es einfach „out of tune“ war, weiß ich nicht. Sicher war auf jeden Fall, dass neben E-Bass und Drums etliche Blasinstrumente das Konzert mitgestaltet haben. Musikalisch bezog er sich auf den New Orleans Stil und Blues, was ja Sinn machte da das Motto des diesjährigen Jazzfestes Chicago-Europa war und die Musik in Chicago nunmal vom New Orleans Jazz und Blues angefüttert wurde.
Im Hintergrund lief dazu ein Film in Schwarz-Weiß der sich mit den im Krieg gefallen Soldaten auseinandersetzte. Zur Choreographie gehörte dann auch, neben dem dunklen roten Licht, dass sich am Ende des Konzerts alle Musiker nach und nach um das Piano versammelten und es vom Balkon des Hauses der Berliner Festspiele so aussah als ständen sie um einen Sarg herum.
Die Musik war interessant, geschmackvoll, inhaltsvoll und mit einer wunderschönen Elleganz und Intensität gespielt. Auch er und seine Band spielten das Konzert in einem Stück ohne Pause durch. Inhaltlich gab es sehr unterschiedliche Musik-Stile. diese wurden aber gekonnt und ohne den Zuhörer nicht mitzunehmen, verbunden. Mein Lieblingsabend 2018.