Jazzfest Berlin 2019-Sonntag, letzter Tag

Der Sonntagabend stand ganz im Zeichen von Anthony Braxton, dem Themengeber des Berliner Jazzfestes 2019 .

Zuerst gab es um 15.30 uhr eine Diskussion um seine Art und Weise mit Musik umzugehen.

Später am Abend dann um 20.45 uhr gab es das zugehörige Konzert „Anthony Braxton’s Zim Musik“. Das Ensemble bestand aus ihm an den Saxophonen, Alto, Soprano und Sopranino, einer weiteren Saxophonistin, Ingrid Laubrock, am Tenor, und Baritonsaxphon, die Geigerin Erica Dicker, Jaqueline Kerrod und Brandee Younger an zwei Harfen und der Tubist Dan Peck, vervollständigten die Gruppe.

Bevor Anthony’s Ensemble auf die Bühne trat, hatte endlich das KIM COLLECTIVE seinen großen Auftritt mit ihrer „A Kim Collective Fungus Opera. “ Und da haben sie sich ganz schön was einfallen lassen. Im großen und ganzen eine tolle Aufführung wenn es nicht auf dem Jazzfest gewesen wäre. Die Performance befand sich zwischen Tönen und Theater, aber nicht so sehr im Bereich Jazz.

Zum Ende entstieg der Pilz dem bespielten Terrain. Auch witzig, aber zu theatralisch für diese Veranstaltung, wie ich finde.

Das letzte Konzert gab Marc Ribot an der Gitarre mit Nick Dunston Bass, Jay Rodriguez an Saxophon und Flöte, sowie Chad Taylor an den Drums. Eins der wenigen Jazzvertreter aus den USA auf dem Jazzfestival in diesem Jahr.

In der Pause zwischen Anthony Braxton und Marc Ribot, wurde eine Film gezeigt mit dem Namen The Lost String.

Das das Jazzfest neben der Hauptbühne auch noch das A-Trane und das Quasimodo bespielt, ist ja schon lange so und eine feste Tradition. Doch seit letztem Jahr werden weitere Versuche unternommen, dass Jazzfest aufzupeppen und mit aller möglichen Zusatzveranstaltungen, Theatereinlagen, Kochevents und mehr Querveranstaltungen attraktiver zu gestalten. Ob das nötig war oder ist, können wohl am besten die Ticketverkäufer beantworten. Für mich schien das Berliner Jazzfest eigentlich immer ausverkauft zu sein. Aber so gehörten in diesem Jahr als neues Zusatzangebot die Kiezkonzerte zum Jazzfest. Dies bedeutete, dass Konzerte an vier aussergewöhnlichen Orten statt fanden. Das war einmal ein Friseursalon, ein Wohnzimmer, eine Galerie und eine Weinhandlung. Leider konnte ich keines dieser Veranstaltungsorte besuchen und hoffe im nächsten Jahre darüber berichten zu können, falls es nochmal so stattfindet. Da das Ganze morgens um 11 uhr begann, ist es auch gut in den Tag zu integrieren.

Das Jazzfest ist nun schon wieder eine Woche vorbei und für mich stellt sich die Frage ob ich, oder wer auch immer es besucht, das neue Format gut findet oder nicht, bzw. ob es das Jazzfest belebt und also weiter in die Zukunft trägt, oder ob einfach viel zu viel passiert, denn Jazzliebhaber wie ich, möchten eigentlich nur gute Musik hören, und auf einem Jazzfest ganz expliziet Jazz.

Jazzfest Berlin 2019-Sonntag, letzter Tag
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