Ta Ke Ti Na, Flatischler

Reinhard Flatischer Portrait sw.jpg Reinhard Flatischler ist ein studierter österreichischer Musiker, der nach seinem Studium  an der Wiener Musikuniversität auf reisen ging und auf verschiedenen Kontinenten Perkussion und die entsprechenden Trommeln intensiv studierte. Dabei entdeckte er wie wertvoll die uralten Lernkonzepte der indischen musikalischen Hochkultur sind.

Um sie auch dem westlich geprägten Menschen näher zu bringen entwickelte er seine TaKeTiNa-Rhythmuspädagogik. Dabei schwächte er  die Rhythmuskonzepte der indischen Musik ab um sie für uns Europäer zugänglich zu machen.

Unser westliches Verständnis für Musik ist überwiegend von der Melodie geprägt und immer noch neigen wir dazu den Rhythmus zu vernachlässigen. Auch unsere Lernkonzepte für Rhythmus an den Musikschulen und Universitäten sind noch ausbaufähig. Ganz anders in den Hochkulturen traditioneller Musik, wie z.B. auch die indischen Musik. Dort gibt es excellente Lernwege, do dass die Musiker die schwierigen Rhythmusstrukturen bewältigen können. In der indischen Musik werden diese  Tala (Taktarten im weitesten Sinn). Wobei in dieser Musik der Tala und die dazu gehörigen Ragas (Tonleiter im weitesten Sinn) Hand in Hand gelernt werden. Auch die Zuhörer und Liebhaber indischer Musik kennen die Rhythmen und die dazugehörigen Melodietöne ganz genau.

Der „Trick“ um uns westliche und zu sehr im Geist verhaftete  Menschen an Musik und Rhythmus heranzuführen, besteht nun darin, unseren Geist und unseren Körper häppchenweise wieder zusammenzuführen. Der Vermittler dabei ist unsere Stimme und mit Hilfe von Silben wie z.B. Ta Ke Ti Na und anderen fällt es uns leichter, den im Kopf vorgestellten Rhythmus, auch körperlich auszudrücken. Das ist im Prinzip genau wie das Solfege, Do Re Mi Fa So La, für die Melodie. Was auch ganz hervorragend funktioniert.

Der Rhythmuspädagoge Flatischler hat zu seinen umgewandelten indischen Rhythmuskonzepten auch eine ansprechende Verpackung gefunden: „TaKeTiNa ist eine der effektivsten Lernmethoden unserer Zeit. Es aktiviert menschliches und musikalisches Potential durch einen sinnlichen musikalischen Prozess. TaKeTiNa vermittelt Rhythmus, wie der Mensch ihn von Natur aus am besten erfassen und lernen kann: er führt direkt zur körperlichen Erfahrung rhythmischer Urbewegungen und zu den rhythmischen Grundbausteinen, auf der jede Musik der Welt aufbaut. Der Körper ist das Musikinstrument, die Begegnung mit Rhythmus ist daher entsprechend direkt und intensiv.“ So steht es auf seiner Homepage geschrieben. Dies trifft natürlich immer zu wenn ein Mensch sich mit Musik beschäftigt, Musik erlernt. Ganz egal nach welcher Methode und wie er vorankommt. Auch seine psychischen Aspekt die er anführt wie z.B. „einen kreativen und effektiven Umgang mit Chaosphasen“ oder „das Auflösen der Angst einen Fehler zu machen“ werden immer ein Teil von einem musikalischen Lernprozess sein.

Das er sich nun einen uralten Wachstumsprozess des Menschen, nämlich der ständigen Erweiterung von Koordination, als Markenzeichen hat eintragen lassen, finde ich befremdlich, ist aber sicher ein Zeichen von Geschäftstüchtigkeit.

Auch betont er auf seiner Homepage wie sich seine Methode auf Probleme des Alltags, z.B. „einen kreativen und effektiven Umgang mit Chaosphasen“ oder „das Auflösen der Angst, einen Fehler zu machen“ , positiv auswirken. Wer immer Rhythmus lernt wird auf die gleichen Inhalte treffen wie sie in den TaKeTiNa Workshops beigebracht werden. Auf die eine oder die andere Art müssen Schwierigkeiten dabei bewältigt werden. Darum entwickeln sich Menschen weiter.

Trotz all dem Hype um diese Methode, ist es natürlich immer gut wenn Menschen andere Menschen für Rhythmus und Musik begeistern können. Und klar, wer das nötige Kleingeld dafür hat, der kann natürlich gern auch diesen Weg nehmen, denn schlecht ist dieser Weg sicherlich nicht.

 

TaKeTiNa

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