Linum usitatissimum ist der lateinische Name des Leinsamen und er ist eine alte Kulturpflanze, die heute weltweit angebaut wird. Auch hier bei uns wird er , entweder als ganzer Leinsamen, aufgebrochener Leinsamen, Leinsamenmehl oder Leinöl, regelmäßig gebraucht und verzehrt. Er gilt als gesund und ist es bestimmt auch. Besonders bekannt ist er für sein gesundes Öl und seine positive Wirkung auf die Verdauung.
Nun hat die Flachspflanze aus der der Leinsamen gewonnen wird Konkurrenz bekommen, den Chiasamen.
Der Chiasamen ist zur Zeit in aller Munde und wird gerade in der Veganküche hoch geschätzt. Diese Pflanze stammt von einer Pflanze mit dem Namen Salvia hispanica ab und kommt, wie der lateinische Name schon vermuten lässt, aus Südamerika. Auch diese Pflanze hat gesunde Öle und ist besonders bei Menschen die sich Fleischlos ernähren müssen oder möchten, beliebt. Bekannt ist er für seine gesundheitfsfördernde Wirkung denn auch er beinhaltet wie der Leinsamen die Omega Fettsäuren. Es gibt weiße und schwarze Chiasamen. Sie unterscheiden sich in der Größe der Samen. Und weiße Chiasamen sind, im Gegensatz zu den schwarzen, in einem Chiapudding kaum zu sehen und machen den Pudding auch etwas cremiger.
Chiasamen sind wesentlich teurer und die Frage ist, ob, und wenn, wofür, es sich lohnt den höheren Preis zu zahlen.
Im Gegensatz zu den Leinsamen müssen Chiasamen nicht erst aufgebrochen werden um gut verwertbar zu sein. Leinsamen haben einen starken Eigengeschmack und verändern die Speisen denen sie hinzugefügt werden. Chiasamen sind neutral im Geschmack und lassen sich somit ohne Probleme zu jedem erdenklichen Dessert, Pudding, Getränk usw. zufügen, ohne dass sich der eigentliche gewünschte Geschmack verändert.
Mit Leinmehl lassen sich Soßen und ähnliches andicken, aber die Konisitenz und auch der Geschmack wird sich etwas verändern. Chiasamen kann in Wasser gerührt und für einige Zeit stehengelassen, jede Art von Speise verfestigen, ohne dass das eigentlich gewünschte Ergebnis sich verändert.
Für das Backen, wenn Aufläufe gebunden werden sollen, oder für Pudding und Dessert können Chiasamen zu einem Gel vorbereitet werden.
Einfach Chiasamen im Verhältnis 1/5 mit Wasser verrühren und aufquellen lassen. Alternativ lassen sich die Chiasamen auch mit Mandelmilch, Reismilch oder anderer Nussmilch verdicken. Das Gel ist in einem geschlossenen Glas im Kühlschrank ein paar Tage haltbar. Ein Esslöffel des Gels ersetzt ein Ei. Im Gegensatz zu Eiern, ist es aber überhaupt kein Problem mehr Gel dazu zu geben. Im übrigen habe ich auch schon manche zu weiche Nachspeise mit den Samen „nachjustiert“. Also z.B. bei einem Tortentopping, dass nicht fest genug geworden ist, einfach noch etwas von den Samen leicht einrühren.
Das Chiasamen-Gel kann natürlich auch ohne weiter Zutat gegessen werden. Oder es wird noch mit einem leckeren Sirup, wie Agavensirup oder Kokosblütensirup gesüßt. Dazu passt auch sehr gut klein geschnittenes Obst oder ein Obstpüree. So lecker und gesund kann unser Dessert sein.