Im Deutschen heißt sie Kleine Trommel, im Amerikanischen Snare Drum, im Französischen ist sie bekannt als Militärtrommel und allgemein kann sie auch als Tom bezeichnet werden. Die kleine Trommel hat viele Namen und ist eine ganz besondere Trommel. Sie wurde aus der Militärtrommel der Franzosen entwickelt und in den USA zum Schlagzeug hinzugefügt. Die Snare Drum ist so gebaut, dass sie viele unterschiedliche Klangfarben produzieren kann. Die dynamischen Möglichkeiten sind riesig. Auf dem unteren Fell der Snare ist ein Klangteppich angebracht. Er kann mittels einer Vorrichtung genutzt oder abgeschaltet werden. Der Kessel für die kleine Trommel muß darum andere Anforderungen erfüllen als eine Hänge- oder Standtom. Die Auswahl an Snare Drums ist groß und es gibt Snare Drums aus Holz und Metallkesseln. Es kann schon mal lange dauern, bis ein Schlagzeuger, eine Schlagzeugerin, die richtige gefunden hat.
Betrachten wir verschiedene Musikstile, ergeben sich verschiedene Aufgaben für die kleine Trommel: Fangen wir von „hinten“ an.
Als Marschtrommel brauchen wir kurze, knackige Töne. In der Marschmusik spielen oft mehrere Trommeln zusammen und wir wollen dann möglichst wenig Obertöne haben, damit der Rhythmus nicht im Klangchaos endet…
Einen anderen Klang braucht die Snare Drum in der Jazz-Musik. Hier wollen wir Fläche bieten. Den Staccato-Sound einer Trommel mit Hilfe der Obertöne erweitern. Und wir nutzen die vielen Klangmöglichkeiten der Snare für die Improvisation. Also z.B. die Rims, die verschiedenen Schlagflächen auf dem Fell und das Spielen mit Besen. Die Snare Drum ist im Jazz dem Ride Cymbal untergeordnet und wird leiser angeschlagen. In diesem Musikstil brauchen wir selten einen knackigen, fetten Sound, wie das im Rock-Jazz gewünscht ist.
Als der Rockjazz begann, sollte die Snare nicht nur einen beständigen kurzen und fetten Sound liefern, sondern auch synkopierte, leise „Ghostnotes“ wiedergeben können. Die Suche nach neuen Snare Drums war in vollem Gang. Dichteres Holz, andere Metalllegierungen und Bearbeitung, eine solidere Bauweise war die Antwort.
Bald verbreitete sich das Schlagzeug als beliebtes Musikinstrument und es entwickelte sich eine technisch einfacher zu spielende Musik, die Rock und Pop Musik. Jetzt sollte die Snare einfach nur laut und kurz klingen und möglichst wenig Obertöne haben.
Wenn Du aber eine Snare siehst und es macht „boing“ , dann könnte es die Snare sein die Du schon lange gesucht hast.