Der Berliner Wedding feierte vom 11.-14. September das Kulturfestival Wedding/Moabit, genannt KF-WM! Und das “ d-drums Perkussion Ensemble“ hat sich mit zwei Vorführungen daran beteiligt. Wir spielten im Rahmen des Pankepark-Programms an zwei Orten um die Louisenbibliothek herum. Einmal vor den Bildhauerwerkstätten
und das zweite Mal im Hof einer kleinen Mansarde, der demnächst ein Ort für Ausstellungen und Kulturveranstaltungen werden soll. Wir spielten unsere Stücke „In Friedrichshain“, „Die Einladung“ und ein neues Stück mit dem Namen „Glockenzauber“. Die Besetzung war Schlagzeug, Djembe und zwei Glocken. Und obwohl wir zu hören waren und das Spielen Spaß gemacht hat, wurde mir klar, dass wir nur spielen sollten, wenn die Akkustik stimmt. Das ist super wichtig für jedes Instrument. Im Freien und unverstärkt zu spielen ist anstrengend und die Zuhörer werden nicht richtig erreicht. Am besten setzten sich die Glocken durch und der hohe Ton der Djembe. Auch das Crashbecken war zu hören. Was fehlte, waren die Bässe. Eine gute Erfahrung für die Teilnehmer am d-drums Perkussion Ensemble war es aber allemal.
Es gibt zwei kleine Schleichwege zwischen Osloer Strasse und Badstrasse, die an der Panke lang führen. Viele, die die Wege nicht kannten, waren erstaunt, wie schön es dort ist. Auf der einen Seite führt der Weg entlang eines verklinkerten schönen Gebäudes, der Bildhauerwerkstatt. Auf der anderen Seite führt er vorbei an der Louisenbibliothek, auch ein sehr schönes Gebäude, und erst kürzlich renoviert. Zumeist beschallten Einzelmusiker oder Duos die Zuhörer, die Panke, Enten und viele Gänseblümchen. Leider ist die versteckte Lage mitten in Berlins Mitte auch eine Einladung für zwielichte Gestalten, die sich dort ungesehen herumtreiben können. Und auch Müll wird dort gern entsorgt. Das ist aber an den Festivaltagen nicht aufgefallen.
Solche Wochenenden tragen auf jeden Fall dazu bei, den Wedding nicht nur mit Raubüberfällen und Parken in zweiter Reihe zu verbinden, sondern als neue Mitte Berlins mit interessanten Leuten und schönen Orten. Wedding ist „In“ und das lässt sich nicht mehr aufhalten.
Der Eintritt zu sämtlichen Veranstaltungen war übrigens frei und das Kulturfestival wird im nächsten Jahr ziemlich sicher wiederholt.