New Orleans-Chicago-New York

Musik lernen

Ohne Zweifel ist der Jazz in der amerikanischen Stadt New Orleans geboren worden. Die Strassenmusiker zogen musizierend durch die Strassen von New Orleans. Als dann der Tanz an einen festen Ort verlegt wurde, wurden die Strassenmusiker gebeten dort aufzuspielen und konnten nun dabei sitzen, weil sie ja an Ort und Stelle verblieben. So konnten die Füße in das Musik machen mit einbezogen werden und nach und nach entwickelte sich das Drum-Set, das aus vier Musiker einen machte. Cymbals, große Trommel, Kleine Trommel, die Snare -Drum, konnten nun von einem Musiker gespielt werden.

Es dauerte nicht lange bis sich Jazz in ganz Amerika breit machte.  In der damaligen Zeit, Anfang des 20. Jahrhunderts brachten die schwarzen Wanderarbeiter den Jazz von einem Ort zum andern. Und als aller erstes zog der Jazz von New Orleans nach Chicago.

In den 1920er Jahren sammelten sich dort Musiker die ihr Leben für die Musik gegeben haben und entscheidend an der Entwicklung des Jazz beigetragen haben. Das sind z.B. Louis Armstrong, King Oliver und Jelly Roll Morton. Aus dieser Entwicklung heraus und weil der innovative Jazz dann in Chicago zu Haus war, brachte Chicago eine große Anzahl von großartigen Musiker hervor. Der Sänger Nat „King“ Cole oder die Tenorsaxofonisten Gene Ammons und Johnny Griffin waren in Chicago zu Haus. Pianist und Bandleader Sun Ra kam 1945 nach Chicago und gründete in den 1950ern dort sein bahnbrechendes Arkestra.

Auf dieses stabile Fundament des traditionellen Swing konnte sich eine neue Bewegung entwickeln und es entstand 1965 das AACM, die „Association for the Advancement of Creative Musicians“. Gegründet von Anthony Braxton, Muhal Richard Abrams (beides Mitglieder des Art Ensemble of Chicago), Leroy Jenkins und Henry Threadgill. Sie begannen andere Musikstile in ihre Musik einzubinden und liessen eine ganz neuartige Sicht auf die Improvisation zu. Der Sound und die Improvisationsmöglichkeiten die sie dadurch schufen, sollten den globalen Jazz stark beeinflußen.

Zu Beginn der 1970er Jahren verlagerte sich allerdings die kreative Musikszene immer mehr nach New York. Heute, zur Zeit des schnellen Reisens und der digitalen Medien, verschwimmen die Schwerpunkte der Musikszenen und ganz besonders New York und Chicago stehen in einem regen Austausch.

Der Jazz wurde nun immer offener und liess auch den Experimental Rock, Noise und Elemente der Ernsten Musik, zu. Wenn auch leider recht verhalten, gab es einige Ansätze auch den europäischen Avantgarde-und Free-Jazz an den inzwischen an Umfang enorm gewachsenen amerikanischen Jazz, mit heranzuziehen.

So wurde auch der international bekannte Musiker, der Saxophonist Peter Brötzmann, bei der Gründung des „Chicago Tentet“ durch amerikanische Kollegen unterstützt.

Langsam konnten sich auch weibliche und in Chicago beheimatete Musikerinnen zu „Wort“ melden und mit ihrem Können und ihren Ideen überzeugen. Dazu gehörte Nicole Mitchell, die begann Konzept-Suiten zu komponieren und aufzuführen.

Das jüngste Beispiel für beispiellosen hochkarätigen Jazz aus Chicago brachte die Trompeterin Jamie Branch mit ihrem Debütalbum „Fly or Die“ in die Szene. Live zu hören war sie beim diesjährigen Jazzfest in Berlin.

Chicago steht für den geografischen Herkunftsort von Musiker/innen, und Chicago steht vor allem auch für ein offenes künstlerisches Gemeinschaftsklima. Das galt für den Anfang des Jazz und es gilt noch heute.

 

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