Richard Wagner – Die Meistersinger von Nürnberg

Die Oper in drei Aufzügen wurde in deutscher Sprache mit englischen Untertiteln aufgeführt und war Programm an der Deutschen Oper in Berlin im Juni und Juli 2022. Die musikalische Leitung hatte Markus Stenz. Für die Inszenierung sind Jossi Wieler, Anna Viebrock und Sergio Morabito verantwortlich. Die Musik spielte und sang das Orchester der Deutschen Oper, sein Chor und sein Extrachor.

Ursprünglich sollte der Generalmusikdirektor Sir Donald Runnicles die musikalische Leitung des Orchester übernehmen, allerdings hinderte ihn eine Schulterverletzung daran und so wurde mit Markus Stenz ein mit der Deutschen Oper vertrauter Dirigent als Ersatz, gefunden.

Markus Stenz dirigierte als Generaldirektor in Köln und war u.a. von 2012 bis 2019 Chefdirigent des Niederländischen Rundfunkochesters. Er gastierte auch an der Scala in Mailand, am Theatro Royal de la Monnaie, der San Francisco Opera, der LA Opera an der Bayerischen Staatsoper und an der Hamburgischen Staatsoper. Auch war er in Glyndebourne, Edingburgh International, den Bregenzer und den Salzburger Festspielen zu erleben. An der Deutschen Oper leitete er die Wiederaufnahme von Benjamin Brittens Death in Venice und in der Saison 2021/22 Brittens A Midsummer Night’s Dream.

Die Oper wurde mit dem Stil der 70er Jahre ausgestattet. Gut, das Bühnenbild ist sicher nicht kostspielig gewesen und sparen ist wichtig in den heutigen Zeiten. Trotzdem fand ich die Inszenierung vom Bühnenbild her betrachtet ziemlich Ideenlos, nicht besonders kreativ. Stühle, Türen und reichlich Plastikschuhe plus Strassenkleidung kann doch unmöglich diese Oper darstellen, finde ich jedenfalls.

Hans Sachs ist an der Deutschen Oper ohne Schuhe unterwegs und rät zu Massagen und Yoga. Laut BR-Klassiks überzeugte diese „Meistersinger“-Premiere nicht vollends und der Regisseur Jossi Wieler mit seinem Team hinterließen mit intellektuellen „Pirouetten“ Fragezeichen.Es ist natürlich mein persönlicher Geschmack, dass ich die Wagners Opern lieber in einem abstrakten Rahmen sehen und hören möchte als in einer „Art Neuzeit“. Abstrakt war allerdings schon das ausgerechnet Gesundheitslatschen aus Plastik verteilt wurden und nicht nur das blieb ebenso fraglich, wie ein unvermittelter Gewittersturm ohne nennenswerte Schäden und ein Hans Sachs, der als Schlagzeuger arg „softig“ daher kam.

Ja, anspielungsreich waren diese „Meistersinger“ auf jeden Fall, aber wer möchte bei einer Oper ständig Mitdenken oder Mitraten?

Füge ich hier die Bilder ein dann kommt mir alles mögliche in den Sinn aber sicher keine Wagner-Oper mit interessanten Akkorden und ausgetüftelten Melodien. Und der Focus beim Hören von Opern liegt bei mir ganz sicher auf der Musik und nicht den politischen Hintergründen die immer wieder subtil dargestellt werden sollten.

Alles im allem war ich froh dagewesen zu sein und dadurch in den Genuss eine Oper von Wagner zu hören gekommen bin. Die deutsche Oper ist und bleibt trotz meiner Kritik an dieser Inszenierung eine meiner Lieblingsorte in Berlin,

Richard Wagner – Die Meistersinger von Nürnberg
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