Gnawa ist eine traditionelle und spirituelle Musik aus Marokko. Jedes Jahr lebt diese Musik in dem Gnawa-Festival in Essaouira in Marokko in besonderer Form auf. Viele große amerikanische Musiker und z.B. auch der nigerianische Schlagzeuger Tony Allen holten und holen sich auf diesem Musikfestival Inspiration. Essaouira liegt ca. 2 Stunden von Marrakesch entfernt und ist ein etwas verwaschener kühler Palast der Winde, den sich ein Sultan vor 250 Jahren erbauen ließ. Inzwischen leben hier etwa 70000 Menschen. Hierher kamen u.a. die Stones, Bob Marley und Jimi Hendrix. Und mit Ihnen zog es die „Blumenkinder“ in diesen am Atlantik gelegenen Ort.
Die Gnawa-Musik ist Musik der Sklaven, die aus der Wüste verschleppt wurden und jetzt eine Minderheit in Marokko bilden. Die dazugehörigen Instrumente sind Trommeln, Schalmeien, Garagab-Kastagnetten und kehlige Gesänge.
Während des Festivals aber wird sich diese Musik mit Jazz und Rockmusik verbinden und die Gnawamusiker werden mit Musikern aus der ganzen Welt während Jamsessions improvisieren.
Joachim Kühn, der sich sehr viel mit nordafrikanischer traditioneller Musik beschäftigt hat und dort auch einige Zeit lebte, hat Gnawa Musiker zum Berliner Jazzfest 2013 in sein Ensemble integriert. Das Ergebniss war wunderbar. Wer das Konzert verpasst hat, kann sich auf einer CD diese einmalige energiereiche Musik anhören. Sehr zu empfehlen!
Hier ein schönes Video direkt aus Essaouira.