African Book Festival in Berlin 2019

Das „African Book Festival“ in Berlin wird organisiert von Karla Kutzner und ihrer Mitstreiterin Stefanie Hirsbrunner. Beide betreiben auch den Buchladen InterKontinental, der am Ostbahnhof in der Sonntagstrasse 26, 10245 zu finden ist.

Das Festival fand in diesem Jahr vom 4. bis zum 7. April 2019 in dem Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte, statt. Kuratiert wird dieses Festival von Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe. Sie hat 2017 nach Ende der Herrschaft des ehemaligen Freiheitskämpfers und späteren Diktators Robert Mugabe einen politischen Umbruch miterlebt. Das Land befindet sich nun wie kaum ein anderes afrikanisches Land „in transition“.Und dies spieget sich natürlich in der Literatur und Poesie wider. Frau Dangarembga war also bestens geeignet dieses Festival zu begleiten.

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Auch der in London lebende Schriftsteller Ben Okri aus Nigeria

nahm an dem Festival teil, indem er mit dem deutschen Literaturkritiker Denis Scheck das Festival eröffnete.

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An einem Abend hatte ich die Gelegenheit mit Karla Kutzner zu sprechen und von ihr die Hintergründe zur Enstehung des Festivals zu erfahren. Ein Ziel ist es die afrikanische Literatur, die unterbesetzt ist in den deutschen Literaturhäusern, bekannter zu machen, die literarischen Schätze zu verbreiten. Die afrikanische Literatur wird immer noch stiefmütterlich behandelt, indem sie z.B.unangemessen selten ins deutsche übersetzt wird.

Aus ihrer Agentur heraus, die versucht die afrikanische Literatur mehr in den deutschen Buchmarkt zu integrieren, ist die Idee des Festivals entstanden.

Das diesjährige Thema heißt: „Transitioning from Migration“. Laut Karla Kutzner unterscheidet sich die Migration vom schwarzen Kontinent z.B. von der jüdischen Migration, da die Gründe für die Migration der Afrikaner andere waren und sind, als die der jüdischen Menschen. Und natürlich ist die Zahl der auf anderen Kontinenten lebenden Afrikaner sehr viel größer als die der Juden.

Das Thema 2019 knüpft an das Thema des Vorjahres an, denn die Migration ist natürlich eines der wichtigen Themen unserer Zeit.

Das Festival möchte den Dialog über Migration befeuern. Während 2018 „Migration als Phänomen“ Thema war, soll es diesmal um Umbrüche, Veränderungen, Übergänge und Zukunftsvisionen gehen. Afrikanische AutorInnen interpretieren das Thema der Grenzüberschreitung. Wie findet sie statt, physisch und psychisch? Wie spiegelt sich die persönliche Erfahrung der Veränderung des Lebensmittelpunktes in der Poesie wieder? Welche politischen Umbrüche lassen sich in der Literatur wiederfinden? Welche Möglichkeiten der Einflussnahme auf die momentane Situation sehen afrikanische DenkerInnen? Wie können wir uns fortbewegen von einer Instrumentalisierung der Migration durch die Politik? Wie können bestimmte Themen neu besetzt werden?“

Das sind die Fragen, die gestellt werden und wurden.

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