Am letzten Abend des Jazzfestes gab es im Haus der Berliner Festspiele gleich zwei Konzerte des Pianisten Jason Moran. Als erstes spielte er im Trio und das war nochmal ein richtiges Highlight für das Jazzfest 2014. Dass der Pianist aus Chicago stammt, war nicht zu überhören, und das war das Schöne daran. Er spielte Blues der allerersten Jazzstunden, indem er z.B. den Sound von Jelly Roll Morton wieder aufleben liess, und er spielte Blues, indem er in ganz eigener Manier nicht mehr als 10 Töne des Piano benutzte. Dazwischen gab es aber noch alle anderen Töne von ihm zu hören. Der Schlagzeuger Nasheet Waits spielte zwar nicht den schönsten Stil, aber wahrscheinlich passte er genau deswegen zu den teilweise verrückten Ideen von Jason Moran. Der Bassist brachte mich zum schmunzeln, weil er öfter mal so aussah, als wollte er gleich einschlafen…. Ein Augenschmaus war das Trio also nicht, aber dafür haben sie Jazz gemacht wie ich ihn liebe: Tradition, die nicht vergessen wird, aber Musik, die nicht stehen geblieben ist.
So viel Roadies für mein Schlagzeug hätte ich auch gern mal gehabt. Beim Umbau standen manchmal 6 Leute um das Drumset von Charles Haynes, den Jason Moran für seine zweite Band Fats Waller Dance Party, mitgebracht hat, herum. Neben dem Schlagzeug glänzte unverkennbar ein Apple Computer und so war die Musik zwar wieder zwischen Tradition und Moderne angesiedelt, aber zudem mit Pop- und Rock-Elementen angereichert und es gab Gesang dazu.
Jason trug eine große Gesichts-Maske, die eine nicht brennende Zigarette im Mund hatte… vielleicht wollte er nicht wiedererkannt werden? Oder er wollte selbst nicht rauchen, findet aber die Zigarette gehört zum alten Chicago dazu ? Ich bin leider nicht dazu gekommen, ihn zu fragen. Bei dieser Band gab es über afrikanischen Jazz, Fats Waller Songs und Sounds auch jede Menge ungewöhnliche Klänge zu hören. Mein Favorit war auf jeden Fall sein Trio. Auch weil der Schlagzeuger der Zweiten Band einen für mich viel zu harten Sound spielte.
Hallo Daniela ! Die Zigarette gehört natürlich zu Fats Waller dazu. Jazzige Grüße Mercedes